Was ist unsere Mission?
Womit Sie in Erinnerung bleiben können
Die Frage nach der Mission oder neudeutsch oft "Purpose" genannt ist eine der "5 Fragen des Managements", die Peter F. Drucker Ende der 90er Jahre formulierte. Warum diese Frage die Basis eines erfolgreichen Unternehmens bildet und gerade in einer sich verändernden Welt eine hohe Relevanz hat, beschreibe ich hier in diesem Beitrag.
Auch wenn sich der legendäre Peter F. Drucker in seinem Buch "Die 5 Fragen des Managements" (s. Quelle) auf Non Profit Organisationen bezog, so lassen sich diese Fragen zur Selbsteinschätzung sehr gut auf gewinnorientierte Unternehmen ummünzen. Hier gehe ich seiner ersten Fragen nach - jener nach der Mission.
Mission: Wofür tun wir das, was wir tun?
Eine Mission oder neudeutsch oft auch „Purpose“ genannt, ist jener Sinn, weswegen ein Unternehmen (bzw. dessen Produkte u/o Services) den Menschen in Erinnerung bleiben sollte. Diese Mission muss universell und eindeutig sein, und sie muss in die Zukunft leiten und inspirierend sein.
Zu allererst ist es wichtig, diese Frage überhaupt erst zu stellen: Peter F. Drucker: "Der wichtigste Aspekt im Rahmen der Selbsteinschätzung sind die Fragen, die gestellt werden. Antworten sind wichtig, man braucht Antworten, weil man Aktivitäten braucht. Aber die Fragen sind das Wichtigste."
Eine Organisation benötigt möglichst unveränderliche Leitlinien - Zitat Jim Collins „Tatsächlich besteht das große Paradox der Veränderung darin, dass jene Organisationen, die sich am besten an eine sich wandelnde Welt anpassen können, zuerst und vor allem wissen sollten, was sich nicht verändern sollte.“ Jim Collins weiter: „Gerade in einer unruhigen, sich verändernden Welt haben die Menschen (Mitarbeiter:innen) das elementare Bedürfnis, ein Teil von etwas zu sein, worauf sie stolz sein können - ein Bedürfnis nach Leitwerten und Zielen, die ihrem Leben und ihrer Arbeit Sinn geben.“ Und diesem Bedürfnis möchten sie anderen Menschen gegenüber Ausdruck geben, sei es persönlich oder über die sozialen Medien.
Gleichzeitig ist es wichtig damit aufzuhören, was nicht mehr zur Mission passt.
Charakteristika
- Das Erarbeiten einer Mission erfordert Zeit und wenn sie feststeht, heißt es, auch zu handeln - also seine Ziele, Strategie und Planung danach auszurichten.
- Es liegt in der Verantwortung der Unternehmensführung, sicherzustellen, dass jede:r die Mission kennt, sie versteht und sie lebt!
- Das Leitbild ist die kommunizierte Mission – es drückt die Mission in kurzen, klaren Leitgedanken aus. Dessen Erarbeitung kreist um die Hauptfrage: Warum mache ich das, was ich mache? (und nicht, wie ich es mache).
- Eine Mission sollte grundlegende Werte und Ziele enthalten und längerfristig gültig sein können.
- Eine Mission muss zeitlichen Veränderungen grundsätzlich standhalten, und dennoch braucht es deren regelmäßige Überprüfung, zum Beispiel alle 2 bis 3 Jahre.
- Wichtiger Hinweis: Eine Mission darf nie dem Gewinnstreben untergeordnet werden!
Elemente
Die Mission berücksichtigt Chancen und Herausforderungen, Kompetenzen und Engagement.
- Chancen & Herausforderungen: Was treibt uns an, was hält uns auf? => Zukunftsbetrachtung, Außenblick, Antizipation
- Kompetenzen: Was und wer steht uns dafür zur Verfügung? Wie innovativ sind wir darin? => Gegenwartsbetrachtung, Innenblick, Analyse
- Engagement: Wie offen, mutig, engagiert und inspiriert sind wir dafür?
Erfasst wird die Mission in einem Mission Statement - der klaren Aussage, WOFÜR die Unternehmung existiert. Etwas, das weiter über das Geld verdienen hinaus geht.
Der interne wie der externe Unterschied
Mitarbeiter:innen fordern heute zunehmend Freiheit und mehr Verantwortung in ihrem Tun. Und dass die Unternehmen, für die sie das tun, für etwas stehen - einen höheren Zweck sozusagen. Auch bei der Mitarbeiter:innensuche und dem aktuellen Kampf um Talente sticht ein Unternehmen positiv hervor, wenn es "höhere Werte" vertritt, mit denen sich die Kandidat:innen identifizieren können oder jene schon von vornherein ausscheiden, die es nicht tun (und sich das Unternehmen dadurch Kosten, Zeit und Nerven spart).
Beispiele
- Sonnentor
Der Purpose von Sonnentor ist es , das Gemeinwohl zu maximieren. Das Unternehmen rund um Johannes Gutmann belässt den Gewinn im Waldviertel und bleibt in der als wirtschaftlich benachteiligt geltenden Region als Produzent und Arbeitgeber vertreten. Gutmann in einer Presseaussendung aus dem Jahr 2019: "Wir reinvestieren den Gewinn dort, wo er erwirtschaftet wird. Wir zahlen lokale Steuern. Das Geld fließt zurück in die Infrastruktur am Unternehmensstandort. Das ist ein nachhaltiger Kreislauf. Wir sind in unserem Handeln durchaus politisch. Gesundes Wachstum hat bereits rund 330 Arbeitsplätze geschaffen (..)."
- Nike
Das Mission Statement von Nike ist “to bring inspiration and innovation to every athlete in the world", also "jeder und jedem Sportler:in auf der Welt Inspiration und Innovation zu bringen". Das US-amerikanische Unternehmen verdeutlicht damit seine Absicht, Sportler:innen zu inspirieren und sie zu Bestleistungen zu ermutigen. zu stimulieren und sie in ihre beste Version zu verwandeln.
MISSION = Warum tun wir das, was wir tun (um die Menschen weiter zu bringen)?
Die Vision (das Zielbild in der Zukunft) von Nike ist “to do everything possible to expand human potential.”, also "alles zu tun, um das menschliche Potenzial zu erweitern". Das Bild, das sich aus dieser Vision ergibt, ist, dass Nike sich nicht mit dem Normalen zufrieden gibt, sondern sich für die dynamischsten, einfachsten, aber unglaublich effizienten Designs entscheidet, die sich für die Nutzer lohnen. In Übereinstimmung mit dieser Beobachtung beziehen sich die folgenden Merkmale auf diese Visionsaussage:
VISION = Wo geht die Reise hin? (Sodass wir unsere Mission auch in Zukunft erfüllen können.)
Gerne erarbeite ich mit Ihnen eine Mission, die Sie voranbringt!
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Quellen:
"Die 5 entscheidenden Fragen des Managements", 2. Auflage 2022, Autor(en) Peter F. Drucker im Gespräch mit u.a. Jim Collins
Webseiten von Nike und Sonnentor
Ingrid Winkler, November 2022
